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Baukonzept mit Zukunft: Das Passivhaus

Das Passivhaus

Energiesparen ist schon lange kein kurzzeitiger Trend mehr, sondern gehört schon vielmehr zum guten Ton - und das beginnt bereits bei der Planung einer Immobilie. 

Der Begriff 'Passivhaus' bezieht sich auf einen Baustandard, der darauf abzielt, den Heizbedarf in Häusern drastisch zu reduzieren, sodass konventionelle Heizsysteme nicht mehr erforderlich sind. Dabei halten die Häuser konstant ihre Temperatur und sind daher nicht auf enorme Mengen fossiler Brennstoffe angewiesen, um kontinuierlich zu heizen sowie zu kühlen. Daher auch der Begriff 'passiv'.

Wie funktioniert ein Passivhaus?

Die Strategie eines Passivhauses besteht darin bereits freigesetzte Wärme zur Beheizung des Hauses wiederzuverwenden. Diese wird von allen Elektro- und Gasgeräten wie Öfen, Kühlschränken, Computern und Glühbirnen erzeugt. Daher muss das Gebäude auch besonders gut gedämmt und luftdicht sein, damit ebendiese Wärme nicht unbeabsichtigt entweichen kann. Zusätzlich wird ein mechanisches Lüftungssystem mit einer Luft-Wärmerückgewinnungskomponente installiert, um gleichzeitig frische Luft zuzuführen und die gleiche Menge verbrauchter Luft abzuführen. 

Die verbrauchte Luft, die aus dem Haus abgeführt wird, trägt die sogenannte 'freie' Wärme mit sich. Diese durchläuft den Wärmerückgewinnungsventilator und überträgt die Wärme an die einströmende Frischluft bevor sie das Gebäude verlässt. Die kühle, frische Außenluft kommt in den Wärmerückgewinnungsventilator, nimmt die entsprechende Wärme auf und wird in das Haus geleitet. 

Was ist eine Gebäudezertifizierung?

Die Gebäudezertifizierung ist ein Gütesiegel zur Qualitätssicherung, dass ein Gebäude die hohen Leistungsniveaus des Passivhausstandards erfüllt. Um den Zertifizierungsprozess zu beginnen, müssen Sie im ersten Schritt einen vom Passivhaus-Institut zugelassenen Zertifizierer beauftragen. Damit ein Gebäude als Passivhaus zertifiziert werden kann, muss es die folgenden Hauptkriterien erfüllen:

  • Raumwärmebedarf max. 15 kWh/m²a oder Heizlast max. 10 W/m²
  • Ergebnis des Drucktests bei 50 Pa max. 0,6 ACH (sowohl Über- als auch Unterdruck)
  • Gesamtprimärenergiebedarf max. 120 kWh/m²a

Dazu gehört eine erste Entwurfsprüfung des Projekts, idealerweise bevor ein Baubewilligungsgesuch eingereicht wird. Alle Zeichnungen, Spezifikationen, Berechnungen und andere Unterlagen werden überprüft, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des Passivhausstandards entsprechen. Anschließend wird ein Kurzbericht erstellt, in dem alle Punkte hervorgehoben werden, die die Zertifizierung gefährden. So kann sich das Projektteam mit diesen Fragen befassen, bevor die Spezifikationen festgelegt werden. Wenn das Projekt vollständig gebaut und in Betrieb genommen ist, wird die Dokumentation nach dem Bau überprüft. Wenn das Projekt alle Anforderungen erfüllt, wird ein Zertifikat ausgestellt. Erfüllt das Projekt nicht alle Anforderungen, wird ein kurzer Bericht erstellt, in dem die Mängel beschrieben werden. Wenn die Mängel behoben werden können, kann das Projekt für eine erneute Beurteilung eingereicht werden.